Nach drei Monaten auf den Malediven, die wie im Fluge vergangen sind, ist es wieder Zeit fuer einen neuen Aufbruch. Unserem naechsten Ziel fiebern wir schon freudig entgegen, es geht nach Chagos, British Indian Ocean Territory, zum zweitgroessten Unterwasserschutzgebiet der Welt. Nach einigen Tagen im suedlichsten Maledivenatoll Addoo, wo wir noch so viel wie moeglich an Proviant bunkern, essen gehen und die Gastfreundschaft der Malediver geniessen, sagt der Wetterbericht guenstige Winde vorher. Das ist um diese Jahreszeit keineswegs selbstverstaendlich, Monsunwechsel bedeutet wechselnde Windrichtungen, Flauten und starke Squalls, oft mit Gewittern. Einiges davon konnten wir in Addoo vor Anker geniessen, was uns Naechte mit mehr Spannung und weniger Schlaf als gewuenscht beschert hat. Seglerfreunde beschliessen nach nervenden Ankererfahrungen zwei Tage vor uns aufzubrechen - und segeln direkt in eine Stoerungszone mit Starkwind und Regen wie aus Kuebeln. Hoffentlich haben wir mehr Glueck - wir werden Neptun zur Sicherheit den uebrigen Sekt von der Aequatortaufe opfern ...
Nun sind wir fuer ca. 6-7 Wochen in einem Gebiet unterwegs, wo es keinerlei Versorgungsmoeglichkeiten gibt. Wir sind sehr gespannt wie es unter Wasser aussieht und was wir alles sehen und entdecken werden. Die Malediven haben schon alle unsere (nicht sehr hoch geschraubten) Erwartungen mehr als uebertroffen, dementsprechend gespannt sind wir auf Chagos. Ein Gebiet in dem nichts gefischt, gesammelt, angebaut und abgebaut werden darf und in dem ausser Forschern nur ein paar Segler jedes Jahr an wenigen extra zugewiesenen Ankerplaetzen geduldet werden. Der Rest ist allein der Natur vorbehalten.
Chagos ist eine absolute No Take Zone und das wird auch kontrolliert. Jedes Segelboot, das hier her will, braucht ein Permit und muss nach maximal 4 Wochen wieder weg. Hier liegt auch das groesste Atoll der Welt, die Great Chagos Bank, mit einem Durchmesser von Nord nach Sued von ueber 60 und West nach Ost sogar ueber 90 Seemeilen.
Wir freuen uns drauf und hoffen, dass der Wetterbericht recht behaelt.
21.04.2015 - Auf nach Chagos!
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