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Egal welche Strasse man auf Ascension benutzt, bald sieht man am Strassenrand ein lustiges Verkehrszeichen: Achtung Landkrabben! Es sind die einzigen von Natur aus vorkommenden Landtiere auf Ascension und sie leben in den Bergen der Insel. Die ersten sehen wir auf einer kurzen Wanderung über den Weg flitzen. Ziemlich klein kommen sie uns vor, bis wir feststellen, dass es sich um juvenile Tiere handelt. Endlich sitzt auch eine Ausgewachsene auf dem Schotterweg. Der Panzer misst an die 10 cm und sie ist orange-gelb gefärbt. Sie können oft wochenlang unter der Erde verbringen und kommen dann nach einem Regenschaür in Massen heraus. Wir haben Glück dass es bewölkt ist und sehen noch mehr Exemplare die mitten auf der Strasse stehen und ihre Scheren drohend von sich spreizen, deswegen also die Schilder. Es scheint eigenartig, so weit weg vom Meer noch Krabben zu finden. Ein schönes Beispiel dafür, wie die Evolution freien Nischen besiedelt. In den Bergen ist das Klima für die Krebse besser als direkt an der Küste, da es öfters regnet und somit feuchter ist sowie mehr Vegetation vorkommt, die sie fressen können. Sie sind omnivor, das heisst, sie fressen sowohl Pflanzen als auch Tiere, ernähren sich aber hauptsächlich von Blättern, Früchten und Blüten. Auch die Panzer werden nach der Häutung aufgefressen um das Kalzium weiter zu verwenden. Hier im Atlantik gibt es diese Art Johngarthia lagostoma noch auf drei weiteren kleineren Inseln, nämlich Trinidade, Fernando de Noronha und Atol das Rocas (alle in Brasilien).

23_Crabs_do_not_care_about_cars_but_we_should_take_care_of_them
24_The_landcrabs_(Johnghartia_lagostoma)_are_confined_to_the_mountainous_interior_with_higher_rainfalls
25_Very_young_landcrab_hiding_under_wood
26_Beautiful_male_landcrab_(Johngarthia_lagostoma)
27_All_crabs_we_found_were_male_because_the_females_are_alread_on_the_way_to_the_ocean_to_lay_their_eggs
28_Landcrabs_spend_most-of_the_day_in_burrows_coming_out_at_night_when_it_is_cooler
29_Landcrab_looking_for_food_on_a_foggy_day
30_They_can_stay_underground_for_weeks_at_a_time_waiting_for_rain

Diese Landkrabben verbringen ihr ganzes Leben fernab vom Meer und sind inzwischen so angepasst, dass sie ertrinken würden, wenn man sie ins Wasser wirft. Die Weibchen marschieren einmal im Jahr über viele Kilometer zum Meer um ihre Eier ins Wasser zu legen. Meist alle gleichzeitig, was zu einem spektakulären Massenauflauf führt. Nach zwei bis drei Wochen schon verlassen die kleinen Larven, genannt 'Megalops', wieder das Meer und begeben sich auf den Weg Richtung Berge.

Die Zahl der Krabben wurde im 19 Jahrhundert stark dezimiert. Einerseits wurden sie gegessen, andererseits bekam man sogar eine Belohnung in Form von Geld für jedes Paar Scheren, da sie über die Gärten her fielen. Ob sich die Population inzwischen wieder erholt hat bleibt unklar, da mittlerweile durch den Menschen sowohl Feinde als auch Konkurrenten in Form von Ratten, Mäusen und Kaninchen auf der Insel heimisch sind. Gegen die Ratten werden inzwischen überall Fallen aufgestellt.

31_After_cats_were_introduced_on_Ascension_most_of_the_birds_only_nested_on_this_huge_rock_called_Boatswain_Island
32_Boatswain_Bird_Island_where_most_of_the_birds_now_have_their_nests
33_Brown_Booby_(Sula_leucogaster-Weissbauchtoelpel)
34_Masked_Boobies_(Sula_dactylatra-Maskentoelpel)_flying_at_Letterbox
35_Masked_Booby_and_chick_at_Letterbox
36_Almost_grown_chick_of_Masked_Booby_which_are_breeding_again_on_Ascension
37_Ascension_Frigatebird_(Fregata_aquila-Adlerfregattvogel)_is_endemic_and_nests_mainly_on_Boatswain_Island
38_Juvenile_Ascension_frigate_bird_(Frigata_aquila)

Die Ratten und früher auch die Katzen richten auch grossen Schaden an der Seevögelpopulation an. Vor der Ankunft des Menschen gab es Millionen Brutpaare auf Ascension selber. Durch die eingeschleppten Feinde verschwanden sie fast vollständig. Nur auf der kleinen Felsinsel Boatswain Island gab es noch Restbestände. Insgesamt gibt es 11 Arten von Seevögeln von denen man ausser dem endemischen Adlerfregattvogel (Fregata aquila) auch den Maskentölpel (Sula dactylatra) und den Weissbauchtölpel (Sula leucogaster) sowie die Feenseeschwalben (Gygis alba) recht häufig sieht. Letztere sind sehr neugierig und auf unseren Wanderungen kommen sie auf 2 m heran und fliegen über unsere Köpfe hinweg. Von den Maskentölpeln konnten wir sogar Junge beobachten, die auf der Letterbox Halbinsel sitzen und von ihren Eltern versorgt werden. Das ist deshalb wieder möglich, da in einer einmaligen Aktion zwischen 2001 und 2006 alle Katzen der Insel eingefangen wurden. Somit war der Weg frei um wieder auf Ascension brüten zu können. Die ersten Arten die wieder auf der Insel nisteten waren die Tölpel sowie Noddiseeschwalbe(Anous stolidus) und der Weiss-schwanz Tropikvogel (Phäton lepturus). Der Ascension Fregattvogel lies sich noch einige Jahre Zeit und wurde erstmalig 2012 mit zwei Nestern gefunden. Im Jahr 2014 waren es schon 44 Brutpaare und es werden hoffentlich noch mehr. Sie werden sogar mit Kameras beobachtet um zu sehen, ob sie sich wieder gut auf der Insel einleben.

39_Poison_to_kill_all_the_rats_on_Ascension
40_Young_Ascension_Frigatebird
41_White_Terns_(Gygis_alba-Feenseeschwalbe)_are_also_called_Fairy_Terns_and_are_very_curious
42_Old_image_of_visitors_between_the_huge_breeding_colony_of_Sooty_Terns_(Onchyprion_fuscata-Russseenschwalbe)
43_The_nocturnal_Band-rumped_Storm_Petrel_(Oceanodroma_castro-Madeirawellenlaeufer)_is_nocturnal_and_visited_our_boat_during_the_night
23_Looking_for_food_on_the_rocks
44_Some_Sally_Lightfood_crabs_(Grapsus_adscnsionis-Rote_Klippenkrabbe)_enjoying_the_waves_at_English_Bay

Einmal im Jahr kommen tausende Russ-Seeschwalbe (Onchyprion fuscata) in die Mars Bay um dort zu brüten. Als Gast auf unserem Boot hatten wir ausserdem einmal Besuch von einer müden Madeirawellenläufer (Oceanodroma sp.) die nachtaktiv sind und noch immer nicht auf Acsension brüten können, wegen der Ratten. Aber die vielen Fallen werden hoffentlich bald Wirkung zeigen.