Schon vor unserer Abreise aus Panama war geplant, unsere Pakia tea in Apataki Carenage heraus heben lassen, um alle Seeventile auszutauschen, einiges am Kiel zu reparieren, die Erdungsplatten neu zu befestigen und die Wasserlinie neu zu streichen. Nach dem wir im Atoll Makemo etwas zu enge Bekanntschaft mit einem Korallenblock geschlossen hatten, war das noch dringender notwendig als zuvor. Dabei wurde am Backbordrumpf der Opferkiel auf einer Länge von ca. 3 m zerstört und wir hatten zusätzlich zwei Scheuerstellen seitlich am Rumpf.
In Apataki angekommen konnten wir dann erst mal aber nicht hinaus, weil unser Boot am hydraulischen Hebewagen zu instabil war. Der Platz gefiel uns aber wegen des gemütlichen und sauberen Umfeldes und des trockenen Klimas so gut, dass wir auf jeden Fall hier am Boot arbeiten wollten. Also entschieden wir uns, zwei lange Balken zur Stabilisierung aus Tahiti zu bestellen, damit wir doch noch hier hinaus können. In der Zwischenzeit wurde so einiges am Boot geschliffen und gestrichen. Die Küche, einige Kabinen sowie sämtliche Luken bekamen einen neuen Anstrich. Die zwei Gaffeln wurden mit neuem Anstrich und Scheuerschutz versehen. Auch der Teppich auf der Badeplattform ist nun wieder neu. Nach zwei Wochen Wartezeit kam dann der große Augenblick und unsere Pakia tea wurde das erste Mal nach Thailand wieder aus dem Wasser gehoben. Dies ist deshalb nur selten notwendig, weil wir anstatt eines der sehr giftigen konventionellen Antifoulings sogenanntes Coppercoat aufgetragen haben. Das ist ein Epoxyanstrich mit Kupferpartikeln, der ein starkes Wachsen von Organismen verhindert aber kaum Giftstoffe an die Umgebung abgibt. Dieser hält mindestens 10 Jahre und muss auch nicht wieder abgeschliffen werden, was ihn ziemlich umweltschonend macht. Wir haben ihn nun seit vier Jahren und sind noch immer höchst zufrieden damit. Im Vergleich zu anderen Booten müssen wir nicht so oft putzen und es geht auch leichter ab.
Drei Wochen an Land gaben uns Zeit für einen neuen Anstrich der Wasserlinie, den Ruderblättern ein Profil und Coppercoat geben, sämtliche Bläschen im Lack über und unter Wasser, die wir seit Thailand haben, aufzuschleifen, austrocknen zu lassen und neu zu versiegeln (an die 350!), die Auflagefläche bei zwei Beams zu reparieren und mit einer Gummimatte zu bekleben, den Opferkiel zu erneuern, die reparierten Stellen am Unterwasserrumpf wieder mit Coppercoat zu streichen, den Rumpf über Wasser zu polieren und anschließend zu wachsen und den Rumpf des Dinghys neu zu streichen. Viel Arbeit, aber die Zeit vergeht wie im Fluge. Und wir brauchen kein einziges Mal zum Einkaufen in den Ort zu fahren (ca. 1h mit dem Speedboat), weil sämtliche Segler, die ihr Boot in Apataki lassen um für die Zyklonsaison heim zu fliegen, die restlichen Lebensmittel loswerden müssen. Bis auf ein Boot sind wir die einzigen, die hier nur arbeiten und dann wieder ins Wasser gehen. Alle anderen lassen die Boote hier über Monate stehen.
Als wir nach drei Wochen endlich wieder ins Wasser kommen sind wir froh, dass alles so gut geklappt hat und wir alles geschafft haben. Das Wetter war sehr trocken, wir hatten nur ein wenig Regen gegen Ende unserer Zeit an Land. Die Carenage in Apataki wird uns sicher wieder sehen, so in drei, vier Jahren...