Wir freuen uns schon sehr, auch wenn es sicherlich eine anstrengende Woche wird, da wir nur zu zweit sind und leider keinen funktionierenden Autopiloten haben. Unsere Wacheinteilung machen wir in drei Stunden Abschnitten. Nicht zu lange, aber als Erholungsphase noch ausreichend. Leider ist erst mal Gegenwind angesagt und die Wellen werden auch immer höher.Das mit dem Kochen stellt sich bei unserem provisorischen Herd und den Wellen als etwas schwierig heraus. Mir wird auch gleich mal ordentlich schlecht, als ich mich zu lange in der Küche aufhalte. Das erste mal, wobei ein Großteil sicher mit der Schwangerschaft zusammen hängt. Naja, morgen gibts dann halt nur schnelle Küche in Form von Müsli, Brot und Käse.
Tom's Eltern mit ihrem Katamaran Felix begleiten uns, und wir begegnen uns auf dem Weg immer wieder, auch wenn wir nicht aufeinander warten.
Die ersten Tage vergehen wie im Fluge und wir haben uns schnell an den Schlaf-Wachrhythmus gewöhnt. Am 05.01. wird der Wind immer stärker und bei Tom's Wache reisst plötzlich der Steuerbordbügel des Schonertravellers aus und muß neu gemacht werden. Dank der ausgeborgten Bohrmaschine von Tom's Vater ist der Schaden in ca. 1 Stunde repariert. Unser Windmesser funktioniert ja leider nicht und deshalb können wir so die Windstärke nur ungenau abschätzen.
Bereits am 06.01. erreichen wir mit gutem Wind das Festland auf der der Westseite vom Golf von Thailand und fahren nun entlang der Küste Richtung Tioman. Plötzlich sehen wir ein zweigeteiltes Meer - zum Land hin türkis und weiter draußen tiefblau. Das liegt daran, das hier ein großer Fluss ins Meer mündet, sich die Wassermassen lange Zeit nicht Mischen und eine Front bilden.
An Meerestieren, die man vom Boot aus sehen kann, ist diese Überfahrt eher enttäuschend. Nur eine kleine Schildkröte und eine Seeschlange konnten wir sehen.
In der Nacht bevor wir schließlich Tioman erreichen hat uns leider das schlechte Wetter eingeholt. Die Nacht ist ziemlich stürmisch und teilweise regnet es sehr stark. Leider ist unsere Pakia tea noch nicht umgebaut und so kann man sich vor dem Regen eigentlich nicht verstecken. Also sitze ich 3 Stunden lang mit nasser Wäsche am Steuer und bewege mich kaum. Bin danach auch ausgekühlt und freue mich aufs kuschelige Bett in der Kajüte.
Gegen 4:30 Uhr Früh erreichen wir, einige Stunden vor Felix, die Insel Tioman, können aber nicht ankern, weil es zu windig und die Bucht überall relativ tief ist. Also fahren wir bis zum Morgengrauen im Kreis, bis wir dann am nördlichen Ende der Bucht endlich vor Anker gehen können, um uns nach 615 Seemeilen mal ordentlich auszuschlafen.